Warum wir nicht "gesunde Schokolade" sagen
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Warum wir nicht "gesunde Schokolade" sagen

In einer Zeit, in der Gesundheitsbewusstsein und Nachhaltigkeit immer mehr in den Mittelpunkt rücken, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Produkte zu kreieren, die nicht nur fantastisch schmeckt, sondern auch zuckerfrei, glutenfrei, vegan und ballaststoffreich ist. Jedes Stück Schokolade, das wir kreieren, ist das Ergebnis sorgfältiger Auswahl und liebevoller Verarbeitung.

Du fragst dich vielleicht, warum wir nie von "gesunder Schokolade" sprechen. Das hat mehrere Gründe. Hierbei müssen wir uns beide Wörter "gesund" und "Schokolade" anschauen:

Warum wir nicht "gesund" sagen dürfen

1.Wir nutzen die besten, biologischen und fundiert recherchierten Zutaten: Bei Belly Love steht Qualität an erster Stelle. Unsere Schok*lade wird aus sorgfältig ausgewählten, biologischen Zutaten hergestellt. Diese hochwertigen Zutaten sind das Herzstück unserer Produkte und unser Stolz. Das reicht aber leider nicht aus, um ein Produkt als "gesund" bezeichnen zu dürfen.

2. Die Health Claims Verordnung der EU und die Herausforderungen bei Studien: Die Health Claims Verordnung der EU spielt eine entscheidende Rolle in der Art und Weise, wie wir über unsere Produkte sprechen. Diese Verordnung besagt, dass nur gesundheitsbezogene Aussagen, die von der EU geprüft und zugelassen wurden, für Lebensmittel verwendet werden dürfen. Diese Aussagen dürfen dann übrigens für alle Lebensmittel verwendet werden, unabhängig davon, ob sie eher gesund sind, oder z.B. viel Zucker enthalten. Bei mit Vitamin C angereicherten Gummibärchen, die nur aus Zucker und Gelatine bestehen, ist eine Aussage "kann zur normalen Funktion des Immunsystems beitragen" erlaubt. Bei unserer Pure Dark Tafel, die 16g Ballaststoffe pro 100g, 8g pro Tafel und damit über ein Viertel zur täglich empfohlenen Menge Ballaststoffe enthält, darf zwar eine Aussage zu Ballaststoffen stehen (z.B. Ballaststoffquelle), aber kein Wort zu präbiotischer Wirkung, die besagt, dass selektiv kommensale (also als gut bezeichnete) Darmbakterien gefüttert werden.

Weitere Informationen zu Health Claims Verordnung findet ihr u.a. hier.

Ein wichtiger Grund dafür, dass es z.B. keine erlaubten Aussagen zu Präbiotika gibt, ist, dass die EU keine erfolgreichen Studien für diese Aussagen hat. Studien an Menschen, die solche gesundheitsbezogenen Effekte belegen, sind äußerst schwierig durchzuführen. Die Gründe hierfür sind vielfältig:

  • ethische Bedenken,
  • die Komplexität menschlicherErnährungsweisen,
  • unterschiedliche Stoffwechsel,
  • unterschiedliche Lebensumgebungen der Probanden - nicht nur Ernährung beeinflusst den Körper, sondern der ganzheitliche Lebensstil, der oftmals keine oder zu wenig Beachtung findet (oder finden kann)
  • die Langfristigkeit solcher Studien.

Ein Beispiel: Wenn 100 Menschen zwar alle eine bestimmte Menge Präbiotika zu sich nehmen, aber

  • 20 davon rauchen,
  • 15 sich kaum bewegen, und
  • alle einer unterschiedlichen Ernährungsweise nachgehen (vegan, vegetarisch, bio, konventionell, fleischlastig, wenig Gemüse, viel Gemüse, wenig Zucker, viel Zucker, ...) und
  • unterschiedlichen Stresslevels ausgesetzt sind,
  • unterschiedliche Schlafqualitäten haben etc., 

kann es schwierig sein, eine einheitliche Aussage zu treffen. Denn wer ändert über Jahre seinen Lebensstil für eine Studie, wenn er dies nicht mal für seine langfristige Gesundheit macht?

Das bedeutet, dass wir, auch wenn wir von den Vorteilen unserer Zutaten überzeugt sind, rechtlich nicht behaupten dürfen, dass unsere Produkte gesundheitsfördernde Eigenschaften haben, ohne dass diese von der EU bestätigt wurden.

Warum wir nicht "Schokolade" sagen dürfen

Neben der Health Claims Verordnung gibt es eine Kakaoverordnung in Deutschland, die besagt, dass Schokolade u.a. Zucker oder eine Zuckerart enthalten muss. Gemahlene Datteln, Erdmandeln und gemahlene Yaconwurzel zählen "leider" nicht zu den erlaubten Zuckerarten. Daher dürfen wir unsere Produkte nicht als "Schokolade" bezeichnen, anders als Schokoladen mit Kokosblütenzucker, der als isolierter Zucker wieder erlaubt ist. Die deutsche Bürokratie ist da leider etwas kompliziert. Übrigens dürfen wir auch nicht das Wort "Pralinen" verwenden, weil Pralinen mit Schokolade überzogen sein müssen.

Es gibt Unternehmen, die ihre Produkte trotz "fehlender" Zuckerarten als Schokolade bezeichnen. Hier ist eine rechtliche Grauzone, in die wir uns aber nicht begeben wollen. Denn das Risiko ist immer da, dass jemandem das sauer aufstößt und uns anzeigt. Da sprechen wir lieber von Schok*lade und Pral*nen. Und überlassen euch das Urteil, ob unsere Produkte mit Erdmandeln, Kakao, Yacon, Ceylon Zimt, Nüssen und Vanille nicht nur lecker sind, sondern auch zum Wohlbefinden beitragen können.

 

 

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