Was ist überhaupt Akazienfaser?

Baumbestandteile in einem Nussaufstrich? „Warum das denn?“ magst du dich fragen. Dazu möchten wir dir gerne ein paar Infos zur Akazienfaser geben:

Akazienfaser besteht zu 85% aus löslichen Ballaststoffen, die nicht von uns Menschen, sondern dafür von unseren Darmbakterien im Dickdarm verdaut werden und ihnen so als Nahrung dienen. Sie besteht aus dem Harz des Akazienbaumes. Es wird nach der Ernte sprühgetrocknet, sodass es in Pulverform ist. Die Ballaststoffe dienen gerne den nützlichen Bifidobakterien als Nahrung. Im Gegensatz zu manchen anderen Ballaststoffen, wie z.B. Inulin, ist die Akazienfaser für die meisten von uns gut verträglich.

Du findest Akazienfaser übrigens unter ein paar verschiedenen Namen, z.B. Akazienfaser, Gummi Arabicum oder auch unter dem Zusatz E414 – nicht alle E-Stoffe sind tatsächlich also grundsätzlich schlecht.

Es gibt ein paar Studien, die sich mit der Wirkung von Akazienfaser auf verschiedene gesundheitliche Faktoren beschäftigen. Allerdings möchten wir vorab sagen, dass diese zum Teil nicht mit Menschen durchgeführt wurden und zum Teil nicht repliziert werden konnten. Studien, die an Ratten oder Mäusen durchgeführt werden, sind nicht unbedingt anwendbar auf den Menschen. Studien an Menschen (sogenannte Humanstudien) sind allerdings notorisch schwierig durchzuführen, da viele Probanden sich nicht an die abgemachten Ernährungsweisen halten und andere Faktoren schwierig zu berücksichtigen sind, wie zum Beispiel: Was isst die Person außer dem untersuchten Stoff, macht sie Sport, raucht sie, isst sie bio oder konventionell etc. Und wir sind ja auch alle individuell und reagieren verschieden auf Lebensmittel und Produkte. Hier trotzdem ein paar Studien, die wir finden konnten:

  • In dieser Studie hat der Konsum von Akazienfaser zu einer signifikant reduzierten Kalorienaufnahme in den 3 darauffolgenden Stunden und zu einem erhöhten Sättigungsgefühl geführt.[1]
  • Die folgende Studie hat mit 91 Menschen mit Typ 2 Diabetes in einer randomisierten, doppelblinden und Placebo-kontrollierten Studie den Zusammenhang zwischen Body Mass Index und einem weiteren Indikator (Visceral Adiposity Index, übersetzt ungefähr Index für übermäßiges Bauchfett) untersucht. Über einen Zeitraum von 3 Monaten wurden 30g Akazienfaser pro Tag (oder 5g eines Placebos) konsumiert. Es kam zu einer Reduktion um 2 Punkte (BMI) und 23,7% (Visceral Adiposity Index) gegen die Kontrollgruppe sowie einer Reduktion des systolischen Blutdrucks um 7,6%. Keine signifikante Veränderung konnte im Bauchumfang, Bauch-Hüft-Verhältnis und diastolischen Blutdruck festgestellt werden.[2]
  • Über 12 Wochen wurden in einer randomisierten einzel-verblindeten Placebo-kontrollierten Studie 80 Teilnehmer untersucht (61 beendeten die Studie), die täglich 20g Akazienfaser oder ein Placebo (1g Pektin) einnahmen. Nach 12 Wochen wurden signifikant geringerer Blutdruck, Konsum von Nahrungsmitteln und vor allem Kohlenhydraten und Blutzucker gemessen sowie selbst wahrgenommene Verbesserung in Aufgebläht sein, Qualität der Stuhlgänge und geringerer Appetit nach Einnahme der Ballaststoffe mitgeteilt.[3]

Allerdings gibt es eine sehr gute Studienlage zu den Vorteilen von Ballaststoffen auf die Gesundheit. Und da die Akazienfaser fast komplett aus Ballaststoffen besteht, finden wir diese hier ebenfalls relevant.

  • Eine Meta-Analyse (Analyse von existierenden Studien), die über 185 Studien und 58 klinische Versuche mit 4.635 Menschen untersucht hat, kam zu dem Schluss, dass ein höherer Ballaststoffkonsum mit geringerem Sterblichkeits- und Krankheitsrisiko verbunden Und zwar genauer, dass ein täglicher Konsum von 25-29g Ballaststoffen die größte Reduktion mit sich bringt, und mehr sogar noch vorteilhafter sein kann. 8g mehr Ballaststoffe täglich wurden mit einem geringeren Risiko für Herzkrankheit (-19%), Typ 2 Diabetes (-15%), Darmkrebs (-8%), allgemeines Sterblichkeitsrisiko (-7%) in Verbindung gebracht.[4]
  • In einer weiteren Studie wurden Afro-Amerikaner von ihrer Standard-Amerikanischen Ernährungsweise (viel Fett, wenige Ballaststoffe) für 2 Wochen auf eine typisch Afrikanische Ernährungsweise mit vielen Ballaststoffen und wenig Fett gesetzt, und Afrikaner von ihrer typischen Ernährungsweise (viele Ballaststoffe, wenig Fett) auf die Standard-Amerikanische Ernährungsweise gesetzt, also beide getauscht. Während normalerweise die Zahlen der Darmkrebsfälle höher bei den Afro-Amerikanern sind (65:100.000) als bei Afrikanern (<5:100.000), änderten sich die Biomarker, die mit Darmkrebs in Verbindung gebracht werden schon nach diesen 2 Wochen. Zum Beispiel erhöhten sich die Butyrat-Level um 2.5x bei den Afro-Amerikanern nach der Ernährungsumstellung, bei den Afrikanern reduzierten sie sich um die Hälfte.[5]

Während die Vorteile der Akazienfaser also noch nicht einwandfrei in Studien gezeigt werden konnten, sieht dies anders aus bei Ballaststoffen im Allgemeinen. Wir sind überzeugt von den positiven Effekten von Ballaststoffen auf die Gesundheit, von unserer persönlichen Erfahrung mit der Akazienfaser und von ihrem neutralen Geschmack. Der ist nämlich nicht bei allen Ballaststoffen gegeben (falls du mal Topinambur probiert hast, weiß du wovon wir reden:) ).

Warum sind uns Ballaststoffe so wichtig, dass wir sie in unseren Produkten erhöhen?

Die Vorteile von Ballaststoffen auf deine Gesundheit kennst du sicherlich und konntest du hier zum Teil lesen. Es ist aber gar nicht so einfach, auf eine beachtliche Menge pro Tag zu kommen. Und Ernährung soll ja einfach sein und Spaß machen. Deswegen achten wir bei allen Produkten darauf, den Ballaststoffgehalt soweit möglich zu maximieren: durch Erdmandeln, Nüsse, Kakao, Datteln statt Kokosblütenzucker und eben auch Akazienfasern.

Wie können wir die Akazienfaser noch in unsere Ernährung einbringen?

  • Wir rühren sie gerne schon mal morgens in unseren Kaffee, da Ballaststoffe das Fasten nicht unterbrechen und den Blutzuckerspiegel konstant halten
  • Sie macht sich ebenfalls super im Smoothie, im Porridge, in Overnight Oats oder im Chiapudding.
  • Oder ganz simpel in Wasser eingerührt und aufgelöst.

Bitte beachte Folgendes, wenn du mehr Ballaststoffe in dein Leben integrieren möchtest:

Starte langsam und nicht von 0 auf 100. Deine Darmbakterien werden es dir danken. Und denke daran, mehr zu trinken, wenn du mehr Ballaststoffe zu dir nimmst, damit es nicht zu Verstopfung kommt.

 

[1] Evaluation of satiety enhancement, including compensation, by blends of gum arabic. A methodological approach - PubMed (nih.gov). https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21683750/

[2] Effect of Gum Arabic (Acacia Senegal) supplementation on visceral adiposity index (VAI) and blood pressure in patients with type 2 diabetes mellitus as indicators of cardiovascular disease (CVD): a randomized and placebo-controlled clinical trial - PubMed (nih.gov) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29558953/

[3] The Effect of Gum Arabic (Acacia senegal) on Cardiovascular Risk Factors and Gastrointestinal Symptoms in Adults at Risk of Metabolic Syndrome: A Randomized Clinical Trial (nih.gov) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33435475/

[4] Carbohydrate quality and human health: a series of systematic reviews and meta-analyses - PubMed (nih.gov) https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30638909/

[5] Fat, fibre and cancer risk in African Americans and rural Africans | Nature Communications https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25919227/

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