Wir werden bombardiert von Werbung und Verpackungen, die uns suggerieren, ein Produkt sei besonders gesund, weil es ohne Industriezucker auskommt. Vor allem, wenn du gerade dabei bist, dich gesünder oder zuckerfrei ernähren zu wollen, können solche Aussagen einen falschen Eindruck erwecken und schlussendlich doch nicht so gesund sein.
Vorab möchte ich dir sagen, dass du natürlich auch (Industrie)Zucker essen darfst und dich bitte nicht stressen sollst über deine Ernährung. Genau das wollen wir bei Belly Love nämlich nicht vermitteln. Als Teil einer gesünderen Ernährung ist es aber natürlich sehr hilfreich, den Zucker, den wir insgesamt konsumieren, in geringen bis moderaten Mengen zu halten. Dafür ist es hilfreich, sich etwas in diesem Bereich auszukennen. Und genau dieses Wissen möchte ich dir hier vermitteln. Damit du bewusste und informierte Entscheidungen treffen kannst. Da darf natürlich auch mal eine für Oma's leckeren Geburtstagskuchen sein oder das Eis an einem sonnigen Tag.
Industriezuckerfrei reicht nicht
Es reicht nicht, dass ein Produkt nur industriezuckerfrei ist. Denn häufig wird der 1:1 durch Alternativen ersetzt: Datteln, Kokosblütenzucker, Rohrohrzucker, Glukosesirup etc. Hier kommt es aber nicht nur auf die Qualität an, sondern auch auf die Quantität. Denn für deinen Körper ist Zucker = Zucker, wenn er verarbeitet ist, egal ob weiß, braun, von der Kokospalme oder der Dattel. Was wichtiger ist, ist die absolute Menge und von wie viel Nährstoffen, Ballaststoffen und Fett der Zucker begleitet wird. Denn vor allem die letzteren beiden verlangsamen den Anstieg deines Blutzuckers und führen zu einer geringeren Ausschüttung von Insulin.
Es hört sich abstrakt an, aber eine zu häufige zu hohe Ausschüttung von Insulin kann zu einer niedrigeren Sensitivität führen und das langfristig zu Typ 2 Diabetes - nichts was du möchtest! Mal abgesehen von der Blutzucker-Achterbahn, durch die du schnell wieder Heißhunger hast.
Kokosblütenzucker wird als die gesunde Zuckeralternative schlechthin gehyped durch die enthaltenen Mineralien und den niedrigen glykämischen Index (GI, d.h. blutzuckererhöhende Wirkung von Lebensmitteln). Allerdings müsstest du 1. viel zu hohe Mengen essen, um genug Nährstoffe zu dir nehmen und 2. ist der GI von 35 aus einer philippinischen Studie an 10 Probanden entnommen (Standard für GI Messung), die immer wieder zitiert wird. Die Universität von Sydney kommt z.B. in ihrer Studie auf einen GI von 54, was dem GI von ca. 60 von "regulärem" Zucker wesentlich näher kommt.
Das Gleiche gilt für Datteln. Um auf nennenswerte Mengen an Mineralien zu kommen, müsstest du Unmengen Datteln essen. Und auch Datteln enthalten über 60g Zucker auf 100g, was nicht wenig ist und ebenfalls zu Blutzuckerspitzen führen kann. Eine nennenswerte Menge Mineralien aus Datteln würde also aus einer unverhältnismäßig höheren Menge Zuckerkonsum resultieren. Sind Datteln eine bessere Alternative zu Industriezucker? In meinen Augen ja. Aber sollten sie in großen Mengen konsumiert werden, weil sie ja "natürliche Süße" sind? Nicht unbedingt und nicht regelmäßig.
Agavendicksaft, Apfeldicksaft, isolierte Fruktose oder andere isolierte Süße aus Früchten enthält hohe Mengen Fruktose, die zwar nicht deinen Blutzuckerspiegel ansteigen lässt, aber von deiner Leber verarbeitet wird. Diese kann nur einen Teil verarbeiten und speichert den Rest als Fett. Das kann bei übermäßig hohem und regelmäßigem Konsum im schlimmsten Fall zu einer nicht alkoholischen Fettleber führen. Lass dir hier keine Angst vor dem normalen Konsum von Obst machen. Das gilt eher für isolierte Fruktose und höhere Mengen. Dein Apfel, deine Beeren und auch die Banane dürfen und sollen auch Teil deiner Ernährung sein. Vielleicht nur nicht 20 Bananen auf einmal wie in manchen Instagram- oder Tiktokvideos vorgeschlagen.;)
Was heißt das für dich? Gönn dir den Snack, das Stück Schokolade oder auch den Riegel mit Kokosblütenzucker. Bewusst. Aber nehme nicht an, dass du davon nun Unmengen essen kannst und solltest, weil ja kein Industriezucker enthalten ist. Vertraue vor allem nicht blind den Aussagen von Unternehmen, die dir Produkte verkaufen wollen und es manchmal selbst nicht besser wissen. Bewusster Genuss und kritisches Hinterfragen sind hier die besten Zutaten!
Grundsätzlich ist es sinnvoll, die Zutatenliste UND die Nährwerttabelle anzuschauen und damit sicherzustellen, dass auch bei industriezuckerfreien Produkten, dein Zuckerkonsum nicht überhand nimmt. Oder wenn er das mal tut, dann wenigstens bewusst.:)
P.S.: auf dem Bild siehst du übrigens unsere Creamy Pistachio Pral*nen - mit nur 11,4g (auf 100g) natürlichem Zucker aus Erdmandeln, Yacon und Datteln und dabei unwiderstehlich lecker trotz des wenigen Zuckers.
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