Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass Kinder weniger als 10 % (besser 5 %) ihrer täglichen Energiezufuhr in Form von freiem Zucker konsumieren sollten, was etwa 35 g oder 9 Zuckerwürfeln pro Tag entspricht (besser je die Hälfte). In der Praxis sieht das jedoch leider anders aus: Neben den offensichtlichen Zuckerquellen gibt es nämlich auch viele versteckte, bei denen der hohe Zuckergehalt nicht sofort erkennbar ist.

Eine nährstoffreiche, natürliche Ernährung bildet die Basis für alle körperlichen Funktionen. Unser Körper, einschließlich des Gehirns, kann nur optimal arbeiten, wenn er ausreichend mit wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Dies gilt sowohl für Erwachsene als auch besonders für Kinder, die sich im Wachstum befinden. Sie benötigen eine ausgewogene und natürliche Ernährung, um eine gesunde Entwicklung von Körper, Immunsystem und Gehirn zu gewährleisten.

Leider wird eine ungesunde Ernährungsweise, die von Fertig- und Halbfertigprodukten, stark gesüßten und verarbeiteten Lebensmitteln sowie Fast Food geprägt ist, zunehmend zur Norm. Dies führt nicht nur zu einem Mangel an essenziellen Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Omega-3-Fettsäuren, sondern auch zu einer Aufnahme von Inhaltsstoffen, die der Körper nicht benötigt oder die der Gesundheit schaden können. Besonders hervorzuheben sind hierbei Zucker sowie Farbstoffe, künstliche Süßstoffe, Konservierungs- und Bindemittel sowie künstliche Aromen.

Kinder werden oft mit Zucker in Form von Süßigkeiten regelrecht überflutet. Diese ständige Zuckerzufuhr führt zu einer Berg- und Talfahrt des Zuckerspiegels und der Insulinspiegel hat keine Zeit auf den Normalwert abzusinken. Infolgedessen können Symptome wie Gereiztheit, Aggressivität, Unruhe, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Zittern auftreten.

 

Zucker – Energielieferant für kurze Dauer

Zucker fungiert sowohl als Nahrungsmittel als auch als Genussmittel und zählt zu den einfachen Kohlenhydraten, zu denen auch Weißmehlprodukte, Fruchtsäfte und Süßigkeiten gehören. Der Verzehr dieser Lebensmittel führt in der Regel zu einem schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels und des Insulinspiegels. Sie liefern zwar rasch Energie, diese hält jedoch nur kurz an, bevor die Leistungsfähigkeit auf ein Niveau sinkt, das unter dem Ausgangswert liegt. Anders ausgedrückt: Nach dem Zuckerhoch folgt schnell ein Leistungstief. Viele von uns haben diesen Zustand bereits bei uns selbst oder unseren Kindern erlebt: Man fühlt sich erschöpft, unkonzentriert, abgelenkt, ungeduldig und auch die Stimmung kann darunter leiden.

 

Ernährung hat einen starken Einfluss auf das Verhalten

Es gibt mittlerweile zahlreiche Studien und Beobachtungen, die einen signifikanten Zusammenhang zwischen Ernährung und Verhalten, insbesondere bei Kindern, aufzeigen. Ein Beispiel ist die „Fragile Families and Child Wellbeing Study“ der Princeton University in den USA, die gezeigt hat, dass Kinder, die täglich mehr als drei zuckerhaltige Softdrinks konsumieren, anfälliger für aggressives Verhalten und Aufmerksamkeitsstörungen sind als Kinder, die keine Softdrinks trinken.

Zusätzlich gibt es Hinweise darauf, dass der zunehmende Konsum von Fertiggerichten, Fast Food sowie stark zuckerhaltigen und stark verarbeiteten Lebensmitteln Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen fördern kann. Lehrer an einer US-amerikanischen Schule beobachteten, dass ihre Schüler nach der Umstellung von Fast Food auf gesunde Ernährung deutliche Verbesserungen in ihrem Verhalten zeigten. Während die Schüler zuvor durch schlechtes Benehmen, Aggressivität und andere Probleme auffielen, waren sie nun wesentlich aufmerksamer, arbeiteten besser mit und konnten sich über längere Zeiträume konzentrieren.

Darüber hinaus gibt es Beobachtungen, dass künstliche Farbstoffe, insbesondere Azofarbstoffe und Chinolingelb, Hyperaktivität und Allergien auslösen können. Die McCann-Studie, die 2007 von der britischen Food Standards Agency (FSA) durchgeführt wurde, ergab, dass bestimmte künstliche Farbstoffe und/oder Natriumbenzoat bei Kindern hyperaktives Verhalten hervorrufen können.

Leider ist es nicht schwer, Produkte mit diesen Inhaltsstoffen zu finden, insbesondere solche, die speziell für Kinder konzipiert sind, wie Bonbons, Lutscher, Frucht- und Kaugummis sowie Lakritze und Schaumzuckerwaren. Diese enthalten oft eine Mischung aus verschiedenen Farbstoffen und Zucker.

 

Zucker und Fette verändern unser Gehirn

Zucker und Fette haben einen Einfluss auf unser Gehirn, der dazu führt, dass wir immer mehr davon konsumieren. Dies belegt eine Studie des Max-Planck-Instituts für Stoffwechselforschung in Köln. Die Forschung zeigt, dass regelmäßiger Konsum von stark fettreichen und zuckerhaltigen Lebensmitteln zu Veränderungen im Gehirn führt, die uns dazu verleiten, diese ungesunden Nahrungsmittel bevorzugt zu wählen.

 

Worauf sollte bei der Ernährung von Kindern besonders geachtet werden?

Wenn man ein paar wichtige Punkte berücksichtigt und in das Alltagsleben integriert, ist eine ausgewogene, natürliche Ernährung nicht schwer:

  • Fertiggerichte, Halbfertiggerichte und Fast Food sollten nur selten auf den Tisch kommen. Stattdessen ist es ratsam, so oft wie möglich mit frischen Zutaten zu kochen. Es gibt viele Rezepte, die in nur 20 bis 30 Minuten zubereitet werden können, gut schmecken und zudem gesund sind.
  • Frisches Gemüse, Vollkornprodukte (sofern von den Kindern vertragen), Nüsse und dunkle Schokolade sind reich an Vitalstoffen und helfen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
  • Süßigkeiten sollten reduziert oder durch gesündere Alternativen ersetzt werden.
  • Generell sollten gesüßte Lebensmittel als Nascherei betrachtet werden und keine Mahlzeiten ersetzen. Bieten Kindern besser Nüsse, Obst und gesunde Alternativen (wie Belly Love) als Snack an.
  • Anstelle von handelsüblichen Süßigkeiten aus dem Supermarkt kann man selbst einen Kuchen backen oder hausgemachtes Fruchteis anbieten. Auch Schokolade mit natürlichen Inhaltsstoffen, die den Blutzucker nicht stark ansteigen lässt (wie Belly Love), ist eine gute Option.
  • Produkte aus Weißmehl, wie Zimtschnecken und Croissants, sollten nach Möglichkeit vermieden oder zumindest selten verzehrt werden. Es gibt zahlreiche tolle Rezepte, um diese mit natürlichen Zutaten nachzubacken.
  • Gezuckerte oder mit Süßstoffen gesüßte Getränke sowie handelsüblicher Eistee und Energydrinks sind für durstige Kinder ungeeignet. Wasser bleibt das beste Getränk. Um für geschmackliche Abwechslung zu sorgen, können ungesüßte Früchte- oder Kräutertees angeboten werden.
  • Eine ausreichende Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren ist besonders wichtig für die gesunde Gehirnentwicklung. Gute Quellen sind Nüsse, Pflanzenöle wie Leinöl, Rapsöl und Hanföl, sowie fette Fische wie Saibling, Forelle und andere Meeresfische.
  • Bei Nahrungsunverträglichkeiten oder Allergien ist es wichtig, diese zu identifizieren und die Ernährung entsprechend anzupassen.

 

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